Was hat ein Lastenrad zum Müllsammeln mit dem Grimm-Märchen „Vom Fischer und seiner Frau“ zu tun? Zunächst wenig. Außer der Müllsammler ist auch Puppenspieler, denn dann beginnen Unrat, Lastenrad und Verkehrskegel selbst ganz schnell zu Objekten zu werden, mit denen sich vortrefflich Theater spielen lässt! Und wer das Märchen kennt, erinnert sich möglicherweise an die zerstörte Umwelt und die stinkende See am Ende. Manch öffentlicher Platz in Nürnberg (und anderswo in der Welt) wirkt, als wären wir auch schon fast am Ende. Als hätten unsere Gier nach mehr und das permanente Erfüllen unserer Bedürfnisse uns an einen Punkt gebracht, wo „die See zu kippen droht“.
„Über(s)fischen“ ist gemacht für den öffentlichen Raum. Im Mittelpunkt steht nicht nur das Märchen der Gebrüder Grimm, sondern auch das Märchen vom grenzenlosen Wachstum. Wenn alle Wünsche aus dem Meer gefischt und mit Plastikmüll bezahlt worden sind, was bleibt dann noch übrig von der Zukunft? Wie das Grimm-Märchen ausgeht, dürfte bekannt sein. Wie die Realität ausgeht, haben wir (noch) in der Hand …
Team
Spiel: J. P. Schmidt | Regie: Frau Dorsch | Textbearbeitung: Michael Jakob | Fotos: Berny Meyer